Abschiedsgottesdienst für unseren Pfarrer Grimm
Wie stark war das denn, was viele MitarbeiterInnen und Freunde der Gemeinde zum 18. September vorbereitet, geleistet und gezaubert haben! Viel viel Liebe und Fleiß war an diesem Tag zu spüren! Ich kann nur von ganzem Herzen danken, auch im Namen von meiner Frau Susanne, dass ihr uns so überschüttet habt.
Vieles von dem, was uns Gutes gesagt wurde, hängt natürlich direkt auch mit dem zusammen, was ihr für uns „ward“, und wie wir gemeinsam unseren Weg gehen konnten. (Deswegen hier das Applaus-Bild – nicht nur für die Rednerin.).
Um 14 Uhr begleiteten uns (Kirchenvorsteher, Pfarrers und Dekan Dr. Büttner) die Glocken und unser Posaunenchor mit einem Spiritual in die wunderschön geschmückte Kirche. Ein kräftiges Orgel-Vorspiel leitete über zum ersten Lied. Und dann folgten abwechselnd Gemeindelieder und Chorvorträge: vom Posaunenchor, vom „Team Freier Gottesdienst“ und vom Chor „Unterwegs“ – ein sehr lebendiges Gotteslob.
Die Abschiedspredigt ging den gesungenen Liedzeilen nach: „An deinem Ohr darf ich sagen, was die Seele fühlt! An deiner Hand kann ich fallen, und du hältst mich fest!“ Und so sollte die versammelte Gemeinde ermutigt werden für den weiteren Weg, und vor allem auch für Zeiten, wo unser Leben ins Wanken kommt, und wo die Seele kämpft und durchhängt.
Ein starker Vers ist da für mich die kurze Notiz von Johannes (Kapitel 21), wo es heißt: „Als es aber Morgen war, stand Jesus am Ufer.“ Die Freunde von Jesus hatten mal wieder eine dunkle Nacht hinter sich. Der See, ihre Welt, hatte die Netze der Fischer leer ausgehen lassen. Aber dann kommt dieser Vers. Der Auferstandene ist schon da, bevor sie aus ihrer Nacht kommen. Er lässt sie nicht allein. Er wartet, und erwartet sie.
Mit Psalm 27 „Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ wurde an den Film „Der Bär“ erinnert, in dem ein junger Grizzly, der seine Mama verloren hat, von einem Kodiak „adoptiert“ wird. Als die beiden eines Tages getrennt werden, stellt eine Raubkatze den unterlegenen Kleinen. Aber als sich der Kodiak, der den schwachen Ruf seines „Sohnes“ gehört hat, hinter ihm aufbaut, dreht der Feind ab – auch wenn der Kleine den „Papa“ nicht sieht. Und so ist es auch im Glauben: Der, zu dem du gehörst und der gewiss hinter dir steht, der ist stärker! Ähnlich sieht es in einer biblischen Geschichte aus (2. Könige 6), wo ein Feind mächtig Angst einjagt. Elisas Diener ist voller Furcht. Aber dann werden auf Elisas Gebet hin dem Diener die Augen geöffnet, und er sieht, wie in der unsichtbaren Welt schon die Heerscharen des „HERRN Zebaoth“ bereit stehen. Und so haben wir dann auch ein Lied gesungen, das von Geborgenheit singt: „Ich steh in meines HERREN Hand und will drin stehen bleiben“.
Im Anschluss daran wandte sich Dekan Dr. Matthias Büttner mit biblischen und persönlichen Gedanken sowie mit einem kleinen Durchzug durch die gut 40 Jahre Dienst an den scheidenden Kollegen, vollzog die Verabschiedung und segnete danach Susanne und Rainer Grimm.
Gegen Ende des Gottesdienstes erfolgten drei Grußworte: gesprochen von Herrn Oberbürgermeister Thomas Deffner, von der Pfarrerskollegin Elisabeth Franz-Chlopik, und von der Vertrauensfrau unseres Kirchenvorstands, Christine Schiefer. Danke für alle guten Wünsche für die Zukunft. Und was die Gemeindearbeit hier betrifft: Da fließt der Dank auch wieder weiter an die fleißige Mitarbeiterschaft.
Neben den überaus zahlreichen, leckeren und praktischen Geschenken zum Abschied kam über den Kirchenvorstand noch ein außergewöhnliches: eine Sonderbriefmarke mit dem Bild unserer Kirche wurde in Auftrag gegeben. Die ersten Marken gingen anschließend auch zügig über den Ladentisch.
Beim Auszug aus der Kirche waren viele sichtlich guter Laune, wozu auch die Kinderschar mit dem Strauß
bunter Blumen und einige Freunde (aus Wehr und Verein) beitrugen. Gott sei Dank hat auch das Wetter in dieser recht unbeständigen Zeit gut „mitgemacht“.
Im Anschluss an den Gottesdienst konnte man noch im Gemeindehaus zusammen kommen. Von Alt bis Jung nutzten viele die Gelegenheit, sich vor einem reich gedeckten Tisch bei einem gemütlichen Kaffee und leckerem Kuchen oder bei einer köstlichen Brotzeit zu stärken und sich dann zu verabschieden. Und die Kids vom Kindergarten haben auch noch ein nettes Abschiedslied gesungen. Vielen Dank!
Für uns als Pfarrfamilie war es ein großes Geschenk, wie alles so wunderbar vorbereitet war und durchgeführt wurde. Ein wunderbarer Gottesdienst und eine gute Gemeinschaft! Danke!